Interview mit einem Informatikkaufmann & Ausbilder

Interview mit einem Informatikkaufmann | techbeck.com /Jan-Niklas Hofacker, Kassel

Ein Interview in der Rubrik wie geht eigentlich IT – heute mit einem Informatikkaufmann

Frage: Hallo Jan, stell dich doch in ein paar kurzen Sätzen vor. 

Antwort: Ich heiße Jan-Niklas, bin 27 Jahre alt, arbeite in der IT Branche und wohne in der Nähe von Kassel. Ich arbeite seit 2011 bei einem IT-Dienstleister zweier großer Konzerne in Kassel.  

Frage: Wann hast du deine Ausbildung zum Informatikkaufmann begonnen und wie waren die ersten Tage?  

Antwort: Ich habe meine Ausbildung am 01.08.2011 begonnen. Meine ersten Tage waren wirklich sehr aufregend, da ich vorher nur frontalen Schulunterricht gewohnt war und der Einstieg in die Arbeitswelt natürlich völlig andere Ansprüche in den Bereichen Selbstständigkeit, Zeitplanung und Verantwortung mit sich bringt. Die ersten Wochen waren sehr interessant, da man in der “Eingewöhnungszeit” viele Abteilungen durchläuft und so viele Facetten des Unternehmens und des Arbeitsalltages kennenlernt.  

Frage: Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?   

Antwort: Ich habe mich schon als Kind für Technik und Computer interessiert. So habe ich bereits während meiner Realschulzeit einen zweijährigen Cisco-Kurs belegt und erfolgreich abgeschlossen. Durch diese ersten Einblicke in den Bereich der Netzwerke, wurde mein weiterer Lebensweg besiegelt. Ich besuchte die Max-Eyth-Schule in Kassel und absolvierte dort die zweijährige Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Informationstechnik. Teil meiner Schulzeit dort war ein einjähriges Praktikum in einem kleinen PC-Laden. Das Praktikum dort bestätigte mich in meiner Annahme, dass dieser Berufsweg für mich genau der Richtige ist. So bin ich zu meiner Ausbildung zum Informatikkaufmann gekommen. 

Frage: Was macht eigentlich ein Informatikkaufmann?    

Antwort: Ich nenne Informatikkauffrauen und Informatikkaufmänner auch gerne die Schnittstelle zwischen Kunden und IT.  In der IT dreht sich alles um Projekte. Hierüber werden neue Programme entwickelt, Anpassungen nach Kundenwunsch vorgenommen, neue Lösungen eingeführt und vieles mehr. Da die direkte Kommunikation zwischen Kunden und IT nicht immer möglich ist, fungiert der Informatikkaufmann in seiner Rolle als Projektleiter auch gerne einmal als Art Dolmetscher und unterteilt das große Projektziel in kleinere Meilensteine, welche er dann in die verschiedenen Abteilungen und Bereiche verteilt. 

Frage: Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? 

Antwort: Mein Arbeitsalltag als Informatikkaufmann startet immer mit einer Tasse Kaffee, das ist aber auch schon die einzige Konstante. Man kann nie wissen, was der Tag in der IT so mit sich bringt. Vom normalen Tagesgeschäft, also dem Lösen von Problemen einzelner Mitarbeiter, bis hin zu Großausfällen der Leitungen oder Server. Neben diesem Tagesgeschäft, welches auch die Aufnahme von Problemmeldungen beinhaltet, besteht mein Arbeitsalltag ebenfalls aus Projekttätigkeiten. Hier gilt es, Termine mit externen Dienstleistern abzustimmen und wahrzunehmen, Server und neue Lösungen aufzusetzen, dieses zu testen und anschließend per KnowHow Transfer an Kollegen weiterzugeben.  

Frage: Wie schätzt du die Wichtigkeit und Zukunftsfähigkeit deines Berufs ein?  

Antwort: IT-Berufe sind aus keiner Branche mehr wegzudenken. Immer mehr Prozesse werden digitalisiert und teilweise auch in externe Hände gegeben. Da dies in den nächsten Jahren mit hoher Sicherheit auch noch anhält oder sogar verstärkt auftreten wird, gehört die IT-Branche meiner Meinung nach zu einem der sichersten und beständigsten Berufe in der Arbeitswelt. 

Frage: Was würdest du einem Auszubildenden mit auf den Weg geben?   

Antwort: Fragen, fragen, fragen und selber machen! Kein Beruf ist so vielfältig wie die IT, kein IT-Unternehmen nutzt die gleichen Strukturen und Landschaften wie ein anderes IT-Unternehmen. Selbst wenn die Lösungen und Produkte dieselben sind, jedes Unternehmen wird diese anders umsetzen und nutzen. Deswegen gilt gerade in diesen Berufen: Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Erfahrung. Und diese Erfahrung kann nur durch Fragen und praktisches Arbeiten erlangt werden. 

Frage: Du bist zertifizierter Ausbilder. Was denkst du welche Eigenschaften wichtig für das Berufsbild des Informatikkaufmanns sind?  

Antwort: In erster Linie sollte ein Auszubildender natürlich technisches Verständnis und die Freude für Hard- & Software mitbringen. Oft werden die Informatik-Berufe aber auch zu locker gesehen. Spaß an Videospielen oder dem reinen “RAM-Aufrüsten am eigenen PC” reicht hier leider nicht aus. IT kann auch gerne einmal etwas theoretischer werden, hierfür ist Geduld, Konzentration und Selbstständigkeit durchaus empfehlenswert. Da gerade in der Branche des Dienstleisters auch viel Kundenkontakt erforderlich ist, ist es von Vorteil, ein offener Mensch zu sein. Das musste ich auch erst lernen, gerade die Telefonate mit aufgebrachten Kunden sind am Anfang eine Herausforderung.  

Frage: Welche Pläne hast du für die Zukunft?  

Antwort: Schwierige Frage… Auf jeden Fall möchte ich in der IT bleiben, denn mich interessieren und faszinieren die Wandlungen der Technik, der Hard- & Software unheimlich.  Auch der Kundenkontakt, sowohl persönlich als auch telefonisch gehört mittlerweile zu meinem Arbeitsalltag hinzu, hierbei können sehr schöne Gespräche entstehen. Wie bereits gesagt, ändert sich in keiner Branche so schnell und so viel wie in der IT. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer, Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Die Zeit wird es zeigen. 

 Danke für deine Zeit und Danke für das Interview, lieber Jan. 




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